Schloss in Harbke hat einige Skulpturen zurück
Die alte Brauerei auf dem Harbker Schlosshof ist dem großen Ziel ihrer Wiedernutzbarmachung einen weiteren Schritt nähergekommen. Warum , erklärt Bürgermeister Werner Müller.
Da wurden buchstäblich Nägel respektive Mauern mit Köpfen gemacht: Wuchtige Sandsteinbildnisse haben es wieder zurück auf die Brauereifassade geschafft.
Es war das i-Tüpfelchen der jüngsten Sanierungsmaßnahme am Harbker Schlosskomplex und löste beim projekttragenden Denkmalpflegeverein Harbke entsprechend große Freude aus.
Es ging um die Sicherung des Bauwerks Brauerei als ein Trakt des denkmalgeschützten Schlossareals und dabei gezielt auch um die Erneuerung der Mauerkronen. Vereinsvorsitzender und Bürgermeister Werner Müller: „Wir sind sehr dankbar dafür, dass die Maßnahme noch so über die Bühne gehen konnte, denn es bahnte sich alles auf sehr ungewöhnliche Weise an; das war schon etwas kurios.“
Rückblende: Im April 2022 hatten die Gemeinde und der Denkmalpflegeverein zunächst guten Grund zur Hoffnung auf eine saftige Förderung. „Uns wurde zu verstehen gegeben, dass unser überarbeiteter Förderantrag für die Herrichtung der ehemaligen Brauerei gute Chancen auf Genehmigung habe“, kommentierte Müller seinerzeit. Im Sommer dann allerdings die Ernüchterung: Die Bundesfördermittel wurden verwehrt. „Dadurch drohte die Maßnahme zu scheitern“, erklärt Müller, „da in der Gesamtsumme von 120 000 Euro neben dem Eigenanteil des Vereins über 12 000 Euro noch je 54 000 Euro von Bund und Land vorgesehen waren.“ Mit anderen Worten: 45 Prozent der Finanzierung fehlten durch die versagten Bundesmittel.
Doch hielt letztlich das Kulturministerium Sachsen-Anhalt seinen Beistand aufrecht – und mehr noch. Werner Müller: „Es war ausgerechnet am 30. Gründungstag des Denkmalpflegevereins Ende August, als uns die überraschende Nachricht über die erhoffte Zuwendung erreichte. Die Freude war natürlich groß.“ Das Land sei eingesprungen und habe ausnahmsweise die nicht zur Verfügung gestellten Bundesmittel übernommen, mithin also seinen Förderanteil verdoppelt.
Dann war Eile geboten, weil es das Vorhaben gemäß Fördervorgabe noch bis Jahresende abzuschließen galt. „Hierbei gilt unser Dank besonders der Verwaltung der Oberen Aller und der bauausführenden Firma“, so Müller. Im Zuge der Arbeiten an den Mauerkronen wurden schließlich auch die noch vor Ort lagernden Sandsteinskulpturen eingebaut, was sozusagen dem Höhepunkt des Auf- und-ab-Projekts gleichkam.
Text: Ronny Schoof - Volksstimme
Bild zur Meldung: Kopf an Kopf: Werner Müller mit einer der Sandsteinskulpturen, die eingelagert waren und im Zuge der Sicherungsmaßnahme per Kran auf gehievt wurden. Foto: Gemeinde